Ich muß zugeben, das Thema Tropfentotografie hat mich schon lange in den Fingern gejuckt.
Ok, ich hatte das schon mal vor einigen Jahren, völlig manuell mittels Salatschüssel, einem Infusionsbesteck (zur Tropfenerzeugung), einer DSLR und einem Blitz getestet. Es sind damals auch ein paar ganz nette Aufnahmen dabei herausgekommen. Mehr jedoch auch nicht.
Auf jeden Fall bei weitem nicht das, was man sonst so im Internet bewundern konnte.
Hier sah ich u.a. knackscharfe Tropfen, TAT's (Tropfen auf Tropfen), Kronen, die aberwitzigsten Formen und wahre Farbexplosionen. Insbesondere erwähnen möchte ich an dieser Stelle ein paar der absoluten Cracks auf diesem Gebiet:
Daniel Nimmervoll, Tobias Bräuning und Markus Reugels. Teilweise schon richtig krass, was diese Herren da veranstalteten.
Eines vorab: Ich kann und möchte mich nicht mit diesen Spezialisten auf diesem Gebiet vergleichen.
Aber einen gewissen Ansporn, es Ihnen zumindest im Ansatz gleich zu tun, hatte ich dabei natürlich schon.
Demletzt war ich also mal wieder im Keller, um nach etwas zu suchen. Ich glaube, es war die Verpackung eines Gerätes das ich veräußern wollte.
Die Verpackung fand ich nicht, doch dafür einiges andere. Dinge, die schon längst in Vergessenheit geraten waren.
Darunter eine ca. 100cm lange, weiße Wanne. Ein Gestell mit montierter Mariottescher Flasche, einem Magnetventil, einer Platine, Anschlusskabel und weiterer Kleinkram. Das ganze Zeugs natürlich gleich geschnappt und in die Wohnung transportiert. Dem Gesichtsausdruck meiner Frau nach zu urteilen, war es nicht gerade die totale Begeisterung die ich darin ablesen konnte. Aber wenn das Zeugs schon mal oben ist, sollte man es auch benutzen. Mir fiel dann auch wieder ein, das ich ein vor längerer Zeit ein Progrämmchen zur Ansteuerung des Ganzen geschrieben hatte.
Ich hatte all dies zusammen bisher niemals in Aktion.
Die Software hatte ich zu einer Zeit programmiert, als weder Gestell noch Flasche gebaut waren.
Irgendwann später habe ich das Gestell gebaut, dann irgendwann die Flasche und zuguterletzt die Wanne. Dann hatte ich keine Zeit oder Lust mehr, und die gesamte Apparatur verschwand in irgendeiner Ecke des Kellers.
Nun stand das Wunderwerk also auf dem Tisch und wartete auf den ersten Testlauf. Und man mag es nicht glauben. Es funktionierte ab der ersten Aufnahme ziemlich perfekt. Gut, das ein- oder Andere habe ich in der zurückliegenden Woche softwareseitig noch optimiert. Aber schon out of the Box war es bereits ein Erlebnis zu sehen, was alles machbar wäre.
Nun habe ich alles zusammen für eine Woche in den Abend- und Nachtstunden benutzt. Es wurde Wasser mit Guarkern Mehl verdickt, Milch und Sahne (sowie die Hände) eingefärbt, und dann getropft, was das Zeug hielt.
Ich muß zugeben: Die elektronische Steuerung des Ventils bzw. der Ventile nimmt einem doch einiges an Arbeit ab, und minimiert die Fehlschüsse. Bis man das richtige Timing für die jeweiligen Aufnahmen gefunden hat, vergeht trotzdem einiges an Zeit. Anschließend kann man sich voll und ganz auf die Lichtsetzung konzentrieren. Und die ist teilweise recht knifflig. Ich habe bei meinen Aufnahmen bis zu 3 Blitzgeräte verwendet. Sehr oft mit Lee Farbfilter Folien davor. So lassen sich ohne Photoshop & Co tolle Farbenspiele erzeugen. Es gibt jedoch viele Parameter die das Endergebnis beeinflussen. Dazu zählen z.B. Wassertemperatur, Luftbewegungen, Dichte der Tropfenflüssigkeit, Spiegelungen, Licht, Schatten und vieles mehr.
An einigen der dabei entstandenen Bilder möchte ich Euch natürlich teilhaben lassen.
Ich möchte Euch dieses Mal nicht mit einem HowTo langweilen, sondern an dieser Stelle des Blog Eintrages den Fokus ganz klar auf die entstandenen Bilder setzen.
Wer wissen möchte wie so etwas geht darf mich natürlich gerne kontaktieren, oder sollte sich alternativ einmal die Internetseiten der eingangs erwähnten Herren ansehen.
So, genug gelabert. Auf zu den Bildern.
Viel Spass beim Betrachten.
LG Martin
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tuxoche (Montag, 07 März 2016 10:47)
Auch wenn du dich nicht als Crack beschreibst, so sind die Aufnahmen doch gelungen