Zündende Idee und viel Rauch um Nichts

Falls Ihr auch mal Langeweile haben solltet, und dies nachmachen wollt, hier die Anleitung in Kurzform.
Wer keine Lust hat, den folgenden Kurzroman zu verinnerlichen, der darf sich natürlich auch nur die Bilder am Ende dieses Blog Eintrages anschauen :-)

Benötigte Dinge:

• DSLR,  Systemkamera oder Spiegellose Kamera mit Blitzschuh (muß nix besonderes sein)
• Objektiv - logisch (Ich habe ein 100mm Makro Objektiv verwendet, das ich manuell fokussiert habe)
• Stativ für die Kamera
• Externes, regelbares  Blitzgerät (Anschluss  an die Kamera entweder per Funkverbindung (Yongnuo o.ä), oder Kabel
• Schwarzer Hintergrund (Pappe, Stoff,...)
• Streichhölzer (davon u.U. recht viel)
• Halterung für die Streichhölzer (Ich habe die Streichhölzer in ein Stück Knete gesteckt)

Und dann kann es auch schon losgehen. Der Hintergrund muß schwarz sein, also positioniert z.B. die Pappe so dass Ihr nichts seht wenn Ihr durch den Sucher schaut. :-)

Ideal ist z.B auch eine schwarze Hohlkehle.

Mit etwas Abstand zum schwarzen Hintergrund positioniert Ihr Euer erstes Streichholz.

Den Blitz stellt Ihr neben der Kamera, etwas nach hinten versetzt auf, und zwar so dass das Licht in Richtung Streichholz feuert. Achtet dabei darauf, das kein Licht auf den schwarzen Hintergrund fällt. Zur Not stellt irgend etwas neben den Blitz um das Licht nur in Richtung Streichholz zu lenken. Im Raum sollte es einigermaßen dunkel sein. Macht ein Bild ohne Blitz. Ihr dürft dann auf dem Display nichts sehen. Stellt den Blitz anfangs auf kleine Leistung (z.B. 1/32). Kamera auf Blende 11 oder 16. Die Verschlusszeit der Kamera auf 1/160s, ISO 100, Weissabgleich auf Blitzlicht.

Macht dann eine erste Aufnahme. Ist das Streichholz zu dunkel rückt das Blitzgerät etwas näher Richtung Streichholz. Falls das Streichholz immer noch zu dunkel ist, spielt mit der ISO Zahl oder geht in kleinen Schritten mit der Blitzleistung hoch. Sobald das Streichholz gut belichtet ist, kann die Zündelei endlich losgehen. Ich hatte anfangs ein Teelicht benutzt, das ich unter dem Streichholz platziert hatte.

Kurz und bündig: Das kannste vergessen. Nehmt besser ein Stabfeuerzeug und haltet es knapp unter den Streichholzkopf.

Dann heißt es 'nur' noch, den richtigen Augeblick zu finden, bei dem man auf den Auslöser drückt.

Und das kann dauern ;-)

Da können schnell mal 50-100 Bilder gemacht sein, ohne das man einen einzigen, sehr guten Treffer zu verzeichnen hat.

Zu analogen Filmzeiten undenkbar,  heutzutage erfreulicherweise kein Problem.

Sollte es partout nichts werden, so probiert auf jeden Fall auch mal andere Streichhölzer. Ich benutzte Anfangs kurze, mit rotem Kopf.

Eine Vollkatastrophe. Ausser viel Gestank und zumeist relativ wenig Rauch waren das zumeist absolute Glückstreffer.

Dann habe ich mal grüne von einer Gärtnerei probiert. Und da ging dann die Sonne auf. 10 Schuss, mind. 6 Treffer. Das konnte sich sehen lassen.

Nachdem ich mit der Zündelei fertig war, habe ich statt dem Streichholz ein paar Räucherstäbchen positioniert und quasi mit den gleichen Einstellungen den dabei entstehenden Rauch fotografiert.

Der Rest ist dann, insbesondere bei den Rauchaufnahmen nur noch etwas Photoshop Arbeit. Das lasse ich hier jedoch  mal außen vor, sonst schlaft Ihr mir noch ein. 

Ach ja: Vergesst während der Session nicht, hin und wieder zu lüften. Hier roch es recht schnell nach einer Kreuzung aus Basar und Haschbude.

So, genug gelabert. Auf zu den Bildern.

Wie immer an dieser Stelle wünsche ich Euch viel Spaß beim Betrachten.

Herzliche Grüße

Euer Martin